Miso, ein Tausendsassa für unser Leben!
Miso ist eine michsauer vergorenen Paste aus Sojabohnen, Salz und noch einer Getreideart, wie Gerste oder Reis. Zusätzlich wird eine bestimmte Schimmelkultur „Koji“ zugesetzt. Alle Zutaten setzen einen komplexen Gärungsprozess in Gang, der eine kleine Mikroorganismen Welt entstehen läßt.
In Japan zählt dieses Grundnahrungsmittel seit Jahrhunderten zum Leben, denn im wahrsten Sinne des Wortes ist es ein lebendiges Mittel zum Leben, mit seiner Mikroorganismen Kultur. Sie sind Verdauungshelfer, transportieren Nährstoff in unseren Körper, regulieren die Darmflore und bessern unsere Blutqualität.
Im Zeitalter von industrieller Nahrung und Unmengen von Lebensmittelzusätzen, ist es schwieriger reine Pasten zu finden. Ein gutes Indiz, ist die Farbe. Je dunkler, desto wahrscheinlicher ein natürlich, gereiftes Miso in der Hand zu halten. Produkte mit Farb-oder Geschmackstoffen, Konservierungsstoffe, Zucker und oft synthetisch wie Glutamat verlieren ihre positive Wirkung. Miso ist auch ohne künstliche Zusätze sehr lange haltbar, durch den Fermentationsprozeß. Früher, ohne Kühlschränke oder volle Regale im Supermarkt war das eine sehr wichtige Eigenschaft für Lebensmittel, um die Menschen vollständig zu versorgen.
Ich empfehle biologische Produkte, um die Gefahr der Genmanipulation zu reduzieren, wobei kleine, traditionelle Manufakturen, die nach altem Prinzipien arbeiten auch meine vollstes Vertrauen geniessen, auch ohne Label.
Miso wird eine heilende Wirkung attestiert. Es wirkt antikarzinogen, vermindert die Wirkung von Strahlung, Luftverschmutzung, Umweltgifte wie Rauchen. Entwickelt wurde Miso von Mönchen, die sie aufgrund ihres Verbotes von Fleisch Alternativen erfanden, um das nötige Protein auszugleichen. Jedes Jahr werden in Japan etwa unglaubliche 5 KG Miso pro Person verzehrt.
Das medizinische Lebensmittel eignet sich für Suppen, Pasten, Saucen, Dressings, würzen oder Aufstrich, es erinnert ein wenig an Marmeid aus England.
Dr. Shinchiro Akizuki, Direktor des St.Francis Hospitals in Nagasaki widmete seine wissenschaftliche Tätigkeitsarbeit dem Verzehr von Lebens-Mitteln, wie z.B. Miso als Präventivmedizin. Er erlebte die schreckliche Atombombe in Nagasaki, wenige Kilometer entfernt und überlebte gesund, wie auch seine Patienten die Katastrophe.
Wie?
Das steht in diesem spannenden Bericht:
www.das-grosse-leben.de
Die gängigsten Arten sind:
- Shiro: Reis + Soja + Salz + Wasser (mild, süßlich) MEINE EMPFEHLUNG für Dressing, Sausen
- Genmai: Vollreis + Soja + Salz + Wasser (herb)
- Onozaki: Gerste + Soja + Salz + Wasser (herb, unpasteurisiert) MEINE EMPFEHLUNG für Suppen, würzen oder Aufstrich
- Hatcho: Sojabohne + Salz + Wasser (sehr streng)
- Mugi: Gerste + Soja+ Salz+ Wasser (noch strenger)
Rezept für 2 Personen
Zutaten:
- 2 Liter Home Made Gemüsebrühe
- 1 Karotte in Scheiben schneiden oder Stifte (Julienne)
- einige Zweige Grünkohl oder Blätter Weiß- bzw. Chinakohl in grobe Streifen schneiden
- 1 rote Zwiebel in dünne Scheiben schneiden
- 40 Gramm Buchweizennudeln pro Person vorkochen
- Pak Choi wahlweise
- 1 EL – 1,5 EL voll Misopaste Onozaki
- Daumengroßes Stück geriebener Ingwer (mit Ingwerreibe)
- 1TL gerösteter Sesam (schwarz, weiß oder gemischt)
- Koriandergrün und/oder Sprossen (wer mag)
Erster Schritt:
Karotten, Zwiebeln, Kohl, Ingwer in BBS Stock al dente kochen. Kurz vor Schluss den Pak Chor hin zu fügen zum garen. Etwas von der Brühe abschöpfen, um die Misopaste in einem Suribachi (traditionelle Misoschale) mit etwas heißer Brühe auflösen. ACHTUNG, bitte Miso nicht aufkochen, dadurch geht seine heilende Wirkung verloren, was schade wäre. Die kleinen, lebendigen Mikroorganismen, die unserem Darm so gut tun, verlieren ihre Wirkung, weil sie sterben.
Die Miso dann zurück in den vom Herd genommenen Topf gießen. Die vorgekochten Nudeln auf Teller verteilen, die Miso Suppe mit Gemüse darüber geben. Koriander/Sprossen und gerösteter Sesam vervollständigen die Schale. Was mir besonders gut schmeckt, ist eine reife Avocado darüber in Streifen schneiden. Eine ganz andere Variante aber köstlich!
Oder:
Wenn es mal super schnell gehen muss, mir zwischendurch kalt ist oder ich ein Tief habe, löse ich einfach etwas Miso Paste in heißen ca 80 Grad, nicht kochendem Wasser auf gebe ein paar Wakame Instant Algen dazu und trinke es wie ein Tee. Danach bin ich fit, erwärmt und schnell gesättigt. Wenn ich weiß, ich bin den ganzen Tag unterwegs, nehme ich mit etwas mit in einem Schraubglas oder eine Pulver Variante und lasse es mir irgendwo mit heissem Wasser auffüllen, für den Hunger zwischen durch.
